Das Gebäude ist in der vom Werkbund 1907 angeregten Reformarchitektur erstellt. In seiner überkommenen Erscheinung stellt das Gerätehaus Löttringhausen deshalb ein gutes Beispiel für die Reformarchitektur zum Ende des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts dar. Diese vermied die bis dahin die Architektur weitgehend bestimmende Übernahme historischer Dekoration. Gestalterischen Wert legte man stärker auf die Betonung der Baumassen. Zudem sollten eher die Funktionen als die Dekoration das Aussehen der Architektur bestimmen. Das Mansardwalmdach und Dreiecksgiebel über dem Eingang muten noch neobarock an, dem zur Regierungszeit Wilhelm II. beliebten Stil für öffentliche Gebäude, die Funktionen werden jedoch nicht verschleiert. Der hohe Turm z.B. diente als Trockenraum für die ausgerollten Schläuche und als Aussicht im Brandfalle. Der Strebepfeiler aus bruchsteinrauhem Sandstein ist nicht nur schmückendes Element, sondern an dieser Stelle erforderlich, um die große Toröffnung für die Feuerwehrfahrzeuge zu ermöglichen. 1992 wurde das Gebäude von einer Architekturzeitschrift zum schönsten Feuerwehrhaus Nordrhein-Westfalen gekürt.
Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung bei der Denkmalbehörde der Stadt Dortmund zur Einsicht in ihr Archiv.